Online-Nachhilfeunterricht mit GoStudent – It’s a match!
Fast 170.000 österreichische Schülerinnen und Schüler haben im Schuljahr 2019/2020 bezahlte Nachhilfe in Anspruch genommen. Der Gesamtbedarf an Nachhilfe ist sogar noch größer und beläuft sich auf fast 320.000 – das sind ein Drittel aller Schüler:innen.* Eine immense Zahl – der Nachhilfemarkt ist dementsprechend groß. Wer aber nun bei Nachhilfe nur an klassischen Einzel- oder Gruppenunterricht denkt, kennt die Nachhilfe-Plattform GoStudent nicht. Das Wiener Unternehmen hat den Förderunterricht nämlich in das digitale Zeitalter geholt.
Matchmaking für die Nachhilfe
GoStudent bietet Online-Nachhilfeunterricht in verschiedensten Fächern an. Das Besondere an dem Konzept ist jedoch nicht die digitale Abwicklung – hier wird auf klassische Onlineplattformen wie Zoom gesetzt. Die große Stärke von GoStudent ist das „Matchmaking“ von Lehrer:in und Kind. GoStudent hat einen großen Pool an Lehrer:innen, mit unterschiedlichen Unterrichtsfächern, aber auch unterschiedlichen Interessen, Zeitressourcen, Stärken und Schwächen. Auch die Kinder unterscheiden sich in ihren Bedürfnissen und Interessen. Viele Gespräche von GoStudent mit Eltern und Lehrer:innen führen zum perfekten Match. Eine gute Beziehung zwischen Kind und Pädagogin:in fördert den Lernerfolg, ist Felix Ohswald, Gründer und Geschäftsführer von GoStudent, überzeugt. Und so passiert es schon mal, dass zwei Fußballfans oder Gamer:innen gemeinsam Nachhilfe betreiben.
Simply the best
„Es gibt viele ausgezeichnete Lehrer:innen da draußen, die ihr Fach mitreißend und interessant präsentieren können. Da fällt das Lernen viel leichter und inspiriert die Kinder. Solche Pädagog:innen können auch einen Einfluss auf den späteren Bildungs- und Berufsweg der Kinder haben“, erklärt Felix Ohswald. Genau solche Lehrenden sucht das Nachhilfe-Unternehmen. Aktuell kommen nur fünf bis zehn Prozent aller Bewerber:innen durch das Auswahlverfahren von GoStudent. Nur die Besten schaffen es in das Team. Meistens sind es Studierende, die sich gerne etwas dazu verdienen wollen und Zeit haben, ihre Interessen weiter zu geben.
Fortlaufende Betreuung als USP
Das Service von GoStudent hört aber nicht beim Matchmaking auf. Die Betreuung läuft auch während der Nachhilfe – wenn es Probleme gibt, der oder die Nachhilfelehrer:in ausfällt oder die Eltern oder Kinder nicht zufrieden sind. Der USP von GoStudent ist also nicht unbedingt die digitale Nachhilfe, sondern der besondere Service und die individuelle Betreuung, der geboten wird. Wobei es natürlich ein Vorteil ist, wenn der Unterricht zeit- und ortsunabhängig stattfinden kann. Das war auch vor der Corona-Krise schon so.
Europaweite Expansion durch hohe Investments
Und so überrascht der Erfolg von GoStudent keineswegs. Letztes Jahr konnte Felix Ohswald mit seinem Team in Summe 13,3 Millionen Euro an Investment in Finanzierungsrunden lukrieren. So konnten sie ihre Expansionspläne umsetzen. In vielen europäischen Märkten wie in Großbritannien, Frankreich, Griechenland und Spanien kann man die Nachhilfe bereits buchen. Dafür hat das Unternehmen jeweils lokale Sales-Teams vor Ort, die sich um das Matchmaking kümmern. Mittlerweile ist GoStudent europäischer Marktführer im Onlineunterricht. Doch die Erfolgsstory des EdTechs ist damit noch lange nicht zu Ende.
Gründer Felix Ohswald (Foto: GoStudent)
Nachgefragt bei Felix Ohswald
Du bist Teilnehmer am UK Austria EdTech Exchange am 12. März 2021. Was erwartest du dir von der Veranstaltung?
Ich bin jetzt fünf Jahre in der Industrie. Ein paar Probleme, die ich immer wieder sehe, betreffen das Geschäftsmodell. Das ist das große Problem aller EdTechs und der Grund, warum wir in Europa nicht mehr EdTechs sehen: wer zahlt am Ende des Tages dafür? Der Verkauf an Schulen ist mit wahnsinnig langen Verkaufszyklen verbunden und ist bürokratisch und nervenaufreibend. Auch Geldgeber:innen investieren ungern in Firmen, die an Schulen verkaufen. Weil es auch nicht gut funktioniert. Da beißt sich die Katze in den Schwanz – es gibt supercoole Ideen für die Schule. Aber gleichzeitig kann es nicht verkauft werden.
Meine Erwartungen für das Event sind, dass man darauf einen Fokus legt. Welche Geschäftsmodelle funktionieren wirklich? Was kann ich an die Endkund:innen verkaufen? Und wenn ich das nicht kann, kann ich das irgendwie über den Staat verkaufen? Das Geschäftsmodell bleibt der Knackpunkt für jedes EdTech!
Ist es in UK leichter?
Nein, was wir von dort mitbekommen, ist es nicht unbedingt leichter. Auch dort gilt, wenn du wirklich schnell und groß skalieren möchtest, musst du es direkt an den Endkunden bringen können.
Was denkst du über den Start von EdTech Austria?
Ich brenne extrem für das Thema Bildung. Leider ist diese in Österreich sehr fragmentiert. Die Bedeutung von Bildung ist jedoch so enorm. Wenn du ein Kind inspirierst, sei es jetzt durch EdTech oder durch etwas anderes, hat das enorme Auswirkungen auf die Zukunft des Kindes. Alle Initiativen, die das stärken, finde ich sehr gut.
Ihr habt ja schon sehr erfolgreiche Investmentrunden hinter euch gebracht. Wie ist euch das gelungen?
Es führt wieder auf das Thema Geschäftsmodell zurück. Für die Initialphase ist eine gute Idee und ein gutes Team mit einem starken Background wichtig. Ist das gegeben, kann man sicher einmal für die erste Phase Geld lukrieren. Wenn das Produkt oder zumindest ein Prototyp da ist und man als Startup Folgeinvestments bekommen möchte, muss aber das Geschäftsmodell funktionieren. Das muss profitabel und skalierbar sein, auch in andere Länder und in andere Sprachen. Dann wird es dem Unternehmen auch gelingen, Investor:innen zu bekommen. Diese sind daran interessiert, dass man mit dem investierten Geld schneller wachsen und die Produktinnovation schneller vorantreiben kann. Das Geschäftsmodell muss dabei klar und einfach sein – damit steht und fällt es. Die großen Stichworte sind hier also Geschäftsmodell – Skalierbarkeit – Internationalität!
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