EdTech Gründer:innen entwickeln ihre Ideen am Startup Salzburg Weekend weiter
Das Startup Salzburg Weekend ist in seinem nun bereits sechsten Jahr ein Fixstern in der Salzburger Startup-Szene. Letztes Jahr fand das 48-stündige Programm pandemiebedingt erstmals online statt. 2021 wurde das Beste aus beiden Welten vereint und von 7. bis 9. Mai in einem hybriden Format an Ideen und Projekten gefeilt.
Eine weitere Neuerung in diesem Jahr: Zum ersten Mal konnten wir als EdTech Austria das Startup Salzburg Weekend mitorganisieren und dadurch einen eigenen EdTech Track mit dezidierten Mentor:innen und Expert:innen aus unserem Netzwerk anbieten.
Insgesamt wurden 29 Projektideen eingereicht, an 22 dieser Ideen wurden in Teams während des Wochenendes gearbeitet und 19 Projekte schließlich in der Abschlussveranstaltung am Sonntag gepitched. Der EdTech Track hat junge Gründerinnen und Gründer aus ganz Österreich nach Salzburg gebracht. Vier spannende Projekte konnten während des Wochenendes ihren nächsten Schritt auf dem Weg zur erfolgreichen Gründung setzen.
Bedarfsorientierte Ausbildung für Fachkräfte
Das erste Projekt, welches am Sonntag vor den anderen Teilnehmer:innen sowie den Expert:innen und Mentor:innen präsentiert wurde, war „Educate Reality“ von Thomas Eichinger. Viele Unternehmen suchen händeringend neue Fachkräfte. Oftmals passt das Profil einer Bewerberin oder eines Bewerbers auch sehr gut zur ausgeschriebenen Stelle, allerdings fehlt es in ein, zwei Bereichen an den notwendigen Kompetenzen. Hier möchte Thomas mit „Educate Reality“ ansetzen. Unternehmen soll eine einfache Möglichkeit geboten werden, die Kompetenzen von neuen Mitarbeiter:innen zu evaluieren und diese anschließend in spezifischen Trainings mit dem fehlendem Know-how auszustatten. Auch einen inhaltlichen Schwerpunkt gibt es bereits: Gestartet wird mit Programmiersprachen.
Hexen und Zauberer im Periodensystem
Doch nicht nur diverse Programmiersprachen sind Mangelware am Arbeitsmarkt. Generell gibt es einen großen Bedarf an Personen aus MINT-(Mathematik – Informatik – Naturwissenschaften – Technik) Bereichen. „Leider werden die dazugehörigen Unterrichtsfächer in der Schule oftmals als kompliziert nervig oder langweilig gesehen. Dies gilt insbesondere auch für den Chemieunterricht“, sagt Florian Wundsam. Er ist ausgebildeter Chemielehrer und möchte mit seinem Computerspiel „Molecular Witch“ hier Abhilfe schaffen. In einem interaktiven Spielerlebnis wird das Kennenlernen von Materialien, Elementen und Atomen, den Bausteinen unserer Welt, auf neue Art ermöglicht. Das Craftingsystem (das Herstellen von Gegenständen) aus Minecraft soll mit den Entdeckungsmöglichkeiten aus Spielen wie Legend of Zelda sowie klassischen Questsystemen (Aufträge oder Aufgaben, die es zu erfüllen gilt), zum Beispiel bekannt aus World of Warcraft, verbunden werden und so alle Kinder zu „periodic table magicians“ machen.
Beim Startup Salzburg Weekend wurde on- offline an EdTech-Ideen gearbeitet (Fotos: Claudia Rößlhuber Fotografie):
Maker Spaces für die Kleinsten
Ein weiteres spannendes Projekt widmet sich ebenfalls den MINT-Kompetenzen unserer Kinder. „Zukunft aktiv: Makerspace für junge Digitale“ wurde von Ben Dietrich und Marlene Dietrich-Gsenger in das Startup Weekend eingebracht. Die beiden, selbst Eltern einer 3-jährigen Tochter, wollen Kinder und Jugendliche die notwendigen Kompetenzen mitgeben,die sie zur Gestaltung ihrer Zukunft benötigen. Dafür soll ein Bildungsort außerhalb der Schule geschaffen werden, wo Kinder bereits ab sechs Jahren an Workshops und Projekten aus den Bereichen MINT und Entrepreneurship Education teilnehmen können.
Digital Sprachen lernen mit sozialem Impact
Last but not least hatten wir in den 48 Stunden geballter Startup Power auch ein Social Business aus dem EdTech Bereich mit an Board: Lingonnect – Language Lessons for more Empowerment. Lingonnect wurde von Lukas Clara ins Leben gerufen und ist eine neue Art für eine Plattform für Sprachkurse. Als Lehrer:innen fungieren Personen aus Entwicklungsländern, welche Interessierten nicht nur eine neue Sprache vermitteln können, sondern über die Plattform auch Einblick in andere Kulturen geben können. Durch diesen kulturellen Austausch soll ein neues Erlebnis geschaffen werden, welches in den meisten anderen Sprachkursen, speziell im digitalen Raum, so nicht möglich ist. Zusätzlich werden über das Buchen der Sprachkurse auch direkt soziale und umweltrelevante Projekte im globalen Süden unterstützt. Ein erstes Pilotprojekt gibt es bereits mit Lehrkräften aus Uganda.
„Es war beeindruckend zu sehen, welche enormen Fortschritte alle Teilnehmenden während des Wochenendes gemacht haben“, sagt EdTech Austria Projektleiter Hannes Aichmayr. „Wir sind zudem überzeugt, dass sehr vielversprechende Ideen entstanden sind. Wir werden die Projekte natürlich weiterverfolgen und begleiten.“
Mehr Eindrücke vom Startup Salzburg Weekend findet ihr hier.
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