EdTech Austria bei salz21 kompakt: Die Zukunft des Lernens
Am Mittwoch, 16. Juni ging im Messezentrum Salzburg der „salz21 kompakt – New Business Tag“ über die Bühne. salz21 kompakt ist die kleine Schwester des salz21 Innovationsfestivals, das aufgrund von Corona-Bestimmungen auf März 2022 verschoben wurde. Dem Reiz der Veranstaltung tat die Verkleinerung aber keinen Abbruch. Unter den Themen Startups – EdTech – New Tourism versammelten sich innovative Menschen aus Salzburg und von Auswärts, die die Salzburger Wirtschaft ins 21. Jahrhundert und darüber hinaus befördern wollen.
In diesem Rahmen fand auch EdTech Austria viele Gleichgesinnte. In einem eigenen EdTech-Panel lud EdTech Austria Projektleiter Hannes Aichmayr Annemarie Schaur vom WIFI Salzburg, Raimund Lainer von SPAR Österreich und Thomas Layer-Wagner von Polycular auf die Bühne, um über Wissensmanagement und berufliche Weiterbildung im 21. Jahrhundert zu diskutieren. „Digitale Bildung ist etwas, das alle umtreibt“, ist Hannes Aichmayr überzeugt. „Es findet ein Wandel statt. Lebenslanges Lernen wird immer wichtiger. Dafür müssen wir neue Formate finden“.
Die Corona-Krise hat dem digitalen Lernen einen großen Schub gegeben, da sind sich alle Podiumsgäste einig. Doch in der beruflichen Weiterbildung hatten Lernplattformen und Co auch vorher schon große Relevanz.
EdTech muss Nutzen bringen
Bei SPAR steht hierbei der Nutzen für die Lernenden immer im Vordergrund. Österreichs größter Arbeitgeber setzte schon früh auf elektronische Mittel bei der Weiterbildung – etwa mit CD-ROMs, die von einer digitalen Lernplattform abgelöst wurden. „EdTech ist für SPAR eine Notwendigkeit, die nicht mehr wegzudenken ist“, so Raimund Lainer. SPAR setzt dabei auf eine Kombination von E-Learning und Präsenzkursen, denn persönliche Kontakte sind im Handelskonzern nach wie vor wichtig.
Auch Annemarie Schaur betont, dass beim E-Learning vor allem der Lernende im Zentrum stehen muss. Salzburgs größtes Weiterbildungsinstitut, das WIFI Salzburg, setzt Bildungstechnologien ein, um organisatorisch Erleichterungen zu schaffen, aber auch für die WIFI-Kurse selbst. „Wir sind ins Gelingen verliebt. E-Learning-Kurse brauchen dafür einige Voraussetzungen: Zum Beispiel klare Regeln und Rahmenbedingungen für Trainer:innen und Teilnehmer:innen“, erklärt Annemarie Schaur. So funktionieren ihre WIFI-Kurse gut mit Zoom und einer eigenen Lernplattformen. Das haben die Ergebnisse der Prüflinge gezeigt, die genauso gut ausfielen wie bei Präsenzkursen.
Ein Aspekt, den sowohl Annemarie Schaur und Raimund Lainer hervorheben, ist, dass Remote Learning auch bildungsfernen Schichten Weiterbildung zugänglicher macht. „E-Learning ermöglicht schamfreies Lernen, da die Lernenden einfach auch mal ausprobieren können“, erklärt Raimund Lainer.
Lernen durch Erleben und Experimentieren
Um Ausprobieren und Experimentieren geht es auch bei Polycular. Das Salzburger Unternehmen entwickelt E-Learning-Lösungen mit Virtual oder Augmented Reality-Anwendung. Für den Kunden Salzburg AG wurde etwa ein neues Workshop-Formt entwickelt, wo Themen wie Wasser und Mobilität in einer Escape Room-App aufbereitet wurden. „Da geht es darum, Rätsel zu lösen, zu experimentieren, zu erleben und etwas auszuprobieren. Das ist immersives Lernen – Lernen durch Erleben“, erklärt der Gründer. Dafür gibt es zahlreiche Use Cases. So forscht das Polycular-Team an VR-Anwendungen, wo es um soziale Interaktion geht. „Mit digitalen Avataren kann man Situationen durchspielen, die schwierig oder unangenehm sind, zum Beispiel herausfordernde Verkaufsgespräche“.
Gamification, also der spielerische Ansatz zu lernen, wird in der Zukunft noch wichtiger werden. „EdTech wird in den nächsten zehn Jahren neue Formate und neue Lernmethoden bringen. Wir werden Technologie noch besser und schlauer einsetzen und sie wird alle Sinne mitnehmen“, ist Raimund Lainer überzeugt. Hybride Formate werden zur Norm, denn – und da sind sich alle einig – der persönliche Kontakt wird immer wichtig bleiben.
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